Bombus haematurus Kriechbaumer, 1870Ungarische Hummel / Bluthummel
Aussehen
Die Hummelköniginnen erreichen eine Größe von etwa 16-18mm.
Drohnen werden annähernd gleich groß wie Königinnen. Arbeiterin sind etwas kleiner.
Die Grundfarbe ist schwarz. Am Thorax-Vorderrand befindet sich eine golggelbe Kollare. Die Tergite 2+3 sind ebenfalls mit einer goldgelben Binde überzogen. Das letzte Tergit kann entweder ganz schwarz oder rötlich-braun sein.
Die Drohnen sind gleich gefärbt wie die weiblichen Tiere, haben eine gelbe Clypeus-Behaarung.
Lebensraum
Vom Tiefland bis in die Hügelstufe (400m). Lichte Wälder mit lockeren Baum- und Gehölzbeständen. Auch Gärten und Parkanlagen.
Nester werden gerne in verlassenen Maushöhlen, manchmal aber auch in Baumhöhlen und Vogelnistkästen angelegt. Ein Volk kann bis zu 80 Individuen betragen.
Vorkommen
Die Art wurde im Jahr 2004 von Dr. Hans Neumayer erstmals für Österreich beschrieben. Sie war bis dorthin nur aus den südlichen Ländern des Balkan (Griechenland, Bulgarien, Rumänien) bekannt. Größere Verbreitungsgebiete gibt es aber auch nördlich des Schwarzen Meeres (Insel Kriem ostwärts).
Die Ausbreitung in Richtung Nordwest schreitet derzeit zügig voran. Die steigenden Temperaturen und milder werdenden Winter helfen dabei sehr.
Die Verbreitung hat in Österreich (Stand 2024) in etwa die Linie von Laa an der Thaya in Niederösterreich über den Wiener Raum bis in die Südoststeiermark (Deutschlandsberg) erreicht. Vereinzelte Funde gibt es aber auch schon im Osten Kärntens.
Flugzeit
Überwinternde Königinnen können bei guter Witterung bereits Mitte März gesehen werden. Arbeiterinnen tauchen gegen Mitte April auf und Drohnen sowie Jungkönigen sieht man dann etwa Anfang Juli.
Gefährdung
Wie alle Insekten die Ihren Nahrungsbedarf über Blühpflanzen decken, ist auch diese Hummelart stark bedroht. Sie wird aber in der "Roten Liste", die 2024 von Dr. Hans Neumayer federführend erstellt und über das Umweltbundesamt Wien veröffentlicht wurde, als nicht gefährdert eingestuft.