Bombus mastrucatus Gerstaecker, 1869Bergwaldhummel
Aussehen
Die Königinnen der Bergwaldhummel erreichen eine Länge von 20-22mm.
Sie ähneln in ihrer Färbung sehr der Steinhummel (Bombus lapidarius). Der entscheidende Unterschied aber ist, dass die Orange-(Rot-) Färbung bereite Mitte des 3. Tergits beginnt (B. lapidarus erst ab T 4). Außerdem ist die Behaarung sehr dicht und struppig (bei B. lapidarius weniger dicht).
Arbeiterinnen haben eine ähnliche Färbung wie die Käniginnen, sind aber mit 13-16mm wesentlich kleiner. Außerdem können sie einen angedeuteten, gelben Kragen tragen.
Die Männchen hingegen sind wieder deutlich einfacher zu erkennen. Mit 14-16mm werden sie in etwa so groß wie die Arbeiterinnen, tragen aber einen deutlichen gelben (gelbgrauen) Kragen und eine ähnlich gefärbte Gesichtsbehaarung. Auch T 1 kann eine helle Behaarung aufweisen.
Diese Hummelart ist sehr reizbar. Das heißt aber nicht, dass sie angreifen. Sie suchen eher rasch das Weite, sobald ihnen jemand zu nahe kommt. Auch teilen sie Futterpflanzen ungern mit anderen Insekten. Da hauen sie lieber gleich ab.
Bis vor kurzem wurde B. mastrucatus als Unterat zu B. wurflenii gesehen. Erst im Frühjahr 2024 wurde aber eine taxonomische Änderung vorgenommen.
Somit ist die "alte" B. wurflenii zu jener Art geworden, die vornehmlich im östlicheren Europa beheimatet ist. B. mastrucatus ist nun jene, die boreo-montan und ein disjunktes Verbreitungsgebiet hat, welches die Alpen, die mitteleuropäischen Mittelgebirge, die Tatra, die Karpaten und den Balkan umfasst.
(Eine bessere Erklärung habe ich bislang noch nicht gefunden).
Lebensraum
Diese Hummel kommt vereinzelt im Flachland bzw. auch Alpenvornand vor. Eigentlich ist sie aber eine Art der Mittel- und Hochgebirge bis an die Baumgrenzen in etwa 2600m.
Auf Bergwiesen am Rande von Gebirgswäldern nicht selten. Sie ist ein Spezialist für "Nektarraub" (das heißt, sie sticht mit ihrem harten, aber kurzen Rüssel Blüten seitlich an, um an den Nektar heranzukommen). Speziell am Kleb-Salbei (Salvia glutinosa) kann ich es immer wieder beobachten.
Vorkommen
Von den Pyrenäen über die Alpen, der Tatra und den Karpaten. Man findet sie aber auch in Fenoskandien und am Balkan.
Flugzeit
Überwinternde Königinnen bereits ab Mitte/Ende April.
Arbeiterinnen und Männchen ab Anfang/Mitte Juli
bis weit in den Herbst hinein - junge Königinnen überwintern.
Gefährdung
Eine Gefährdung im Alpenraum ist NICHT gegeben (2024).
In D steht sie aber bereits auf der Vorwarnliste.